Der Auftrag des JgBNÖ bei der EURAD10 ist der Schutz des „Nationalheiligtums OBERNDORF“. Tatsächlich gibt es einen realen bzw. historischen Bezug zu diesem Schutzobjekt. Die nunmehrige Kirchenruine war bis zur Schleifung der Ortschaften im Großraum ALLENTSTEIG zur Schaffung des Truppenübungsplatzes ein überaus beliebter Wallfahrtsort.
Geschichte der Wallfahrtskirche OBERNDORF*
Der Ort Oberndorf wird erstmals 1150 in der Tauschurkunde erwähnt. Die Gründungszeit der Pfarre ist nicht bekannt. Die erste Namensnennung eines Pfarrers von OBERNDORF fällt in das Jahr 1478. Mitte des 18. Jahrhunderts entstand in OBERNDORF eine bald sehr gut besuchte Wallfahrt zu einer Nachbildung des Gnadenbildes von MARIAZELL. OBERNDORF erhielt den Wallfahrtsnamen „Klein Mariazell“. Die Kirche von OBERNDORF war gekennzeichnet von einem einschiffigen, flachgedeckten Langhaus mit 26,5m Länge, 7 bis 9m Breite und 6 bis7m Höhe. Die Oberndorfer Pfarrkirche wurde schon in romanischer Zeit, also im Hochmittelalter, erbaut. Ab 1350 wurde die Kirche mit gotischen Schalungsfenstern und einer gotischen Orgelempore dem Baustil der Zeit entsprechend verändert. Bald nach 1662 wurde die mittelalterliche Kirche sowie die Friedhofsmauer im barocken Stil umgebaut, der Turm erhöht und mit einem Barockhelm versehen.
Noch 1938 war die Kirche mit den romanischen Steinplatten gepflastert. Auf dem Triumphbogen über dem Altarraum stand zu lesen: „Der Ort, auf dem du stehst, ist geheiligter Boden.“
* Quelle: Verein Information Waldviertel, 2002